SAFE

Wir schaffen Raum für ein sicheres Schulumfeld


© MeinBezirk.at
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Ausgangssituation, Problematik, Motivation

Österreichweit kam es 2022 laut Statistik Austria zu 418 Schulwegunfällen. Bei diesen Unfällen wurden insgesamt 434 Kinder verletzt. Eines davon ist tödlich verunglückt. Gleichzeitig wird in Österreich noch immer jedes 5. Schulkind mit dem Auto zur Schule gebracht. Das führt vor vielen Schulen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu Unterrichtsbeginn, was in der Folge Kinder und andere Verkehrsteilnehmer*innen gefährdet. Viele Eltern bringen ihre Kinder aus Sorge um deren Sicherheit mit dem Auto zur Schule. Die so genannten „Elterntaxis“ bedenken aber oft nicht, dass sie damit die Sicherheit anderer Kinder gefährden.
Der sichere Schulweg ist wichtig, damit die Eltern darauf vertrauen können, dass ihre Kinder selbständig sicher zur Schule gelangen. Kinder können beim selbständigen Schulweg früh in einem kontrollierten Rahmen Kompetenzen erlangen, die sie auch auf ihren Freizeitwegen anwenden können. Darüber hinaus fördert aktive Mobilität die kognitive und physische Entwicklung und trägt zur Gesundheit der Kinder bei.

Ziele und Innovationsgehalt
Ziel des Forschungsprojektes ist es die Schulmobilität partizipativ zu reorganisieren. Dabei werden Schüler:innen, Eltern, Lehrer:innen, Gemeindevertreter:innen sowie Anrainer:innen in Form eines Mobilitätsrates eingebunden, um gemeinsam verbesserte und sichere Mobilitätslösungen für den Schulalltag zu entwickeln. Basis dafür sind umfangreiche Erhebungen und Befragungen der Beteiligten. Es soll dabei der Anteil jener reduziert werden, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Lösungen können die Organisation eines Pedi- oder Bicibusses, die Gründung von Fahrgemeinschaften, die Verordnung einer Schulstraße, Raum für Roller- oder Radabstellanlagen, die Schaffung eines Sammelplatzes vor dem Schulgebäude oder Ähnliches sein. Was genau umgesetzt wird, entscheidet der Mobilitätsrat.
Durch temporär gesetzte Aktionen und Maßnahmen (Tactical Urbanism) werden die gewählten Lösungen im Schulumfeld erprobt. Der Schulvorplatz soll beispielsweise durch temporäre Sperren und Bemalung mit Sprühkreide zum sicheren Bewegungs- und Aufenthaltsort für alle werden. So kann der neue Raum ausprobiert und befühlt werden.
Die temporären Maßnahmen werden evaluiert und bilden die Grundlage für Lösungen, die zu einer dauerhaften Verbesserung der Verkehrssicherheit im Schulumfeld beitragen. Für die Umsetzung wird die Schnittstelle zu Politik, Verwaltung und öffentlichen Verkehrsbetrieben hergestellt.

© Kurier
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Angestrebte Ergebnisse
Durch den partizipativen Prozess wird genau auf die konkreten Problemlagen eingegangen und es werden Maßnahmen entwickelt, die von allen Zielgruppen getragen werden. Das Ausprobieren von Lösungen in Form von Tactical Urbanism, ermöglicht Maßnahmen zu testen, bevor es zu permanenten Umgestaltungen kommt. Durch die Evaluierung wird die Effektivität geprüft, Maßnahmen bei Bedarf angepasst und Erfahrungen für weitere Schulen dokumentiert und publiziert.
Die Verstetigung des Wissens um die sichere und umweltschonende Schulmobilität wird durch einen Mobilitätsbeauftragten je Schulstandort sichergestellt. Dieser trägt das Wissen über die Projektlaufzeit hinaus an neue Eltern und Schüler:innen weiter. In einem Flyer werden Mobilitätstipps für zukünftige Eltern festgehalten.
Das Ergebnis ist ein sicherer Schulweg für die Kinder und ein sicheres Schulumfeld für alle.